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Dienstag, 6. Mai 2008
Jesus vs. freie Berichterstattung
jonacito, 17:28h
20.000 junge Christen waren fünf Tage in der Stadt. Und ich stand oft ratlos da: Was machen die hier? Was spornt diese Menschen an, ihrem Glauben derart Luft zu machen? Was steckt hinter dieser riesigen Massenveranstaltung? Also auf zum Christival-Gelände. Ich akkreditiere mich, wie man das als Journalist macht, für die Veranstaltung. Die nette Dame hinterm Tresen überreicht mir mein gelbes Presse-Bändchen. Als ich mich schon voller Neugier Richtung Ausgang bewege, bittet mich die nette Dame "noch folgendes zu beachten" und schiebt mir diesen Zettel hin: "Wir freuen uns, dass Sie vor Ort recherchieren [...] und laden Sie dazu ein, wahrheitsgetreu davon zu berichten," steht darauf. Seltsam, denk ich mir. Bin ich doch aus Interesse gekommen, um mir mein eigenes Bild zu machen. Vor was haben die Organisatoren Angst und warum wird der Presse schon vorweg Böswilligkeit unterstellt? Richtig verwirrt war ich einige Stunden später: Auf dem Marktplatz war das Programm in vollem Gange. Tausende Christen ließen sich von diversen Acts unterhalten. Richtig nett sah das aus: Dass es zur gleichen Zeit hinter der Bühne gar nicht nett aussah, merkte kaum jemand. Und sollte wohl auch keiner merken. Die Teilnehmer einer Gegendemonstration wurden sofort abgedrängt und mit Schlagstöcken abgeschreckt, ihre Meinung kund zu tun. Als ich diese Bilder machte, hatte ich auf einmal zwei Hände auf meiner Schulter. Ich drehte mich 'rum und ein Mensch mit Christival-Bändchen mit der Aufschrift "Organisation" gibt mir zu verstehen, dass solche Fotos nicht erwünscht seien. Entweder ich höre sofort auf zu fotografieren oder ich verliere mein Presse-Bändchen und damit den Zugang zu den Veranstaltungsorten, lauteten meine Optionen. Nachdem ich weiter fotografierte und auch mein Bändchen nicht abgeben wollte, wurde ich verpetzt: Der Mensch mit dem Christival-Bändchen geht zum Einsatzleiter der Polizei und auf einmal drängen mich zwei Beamte vom Ort des Geschehens weg und nehmen meine Personalien auf. DAS nenn ich mal eine tolerante Veranstaltung. Schön, was man hier von Pressfreiheit hält! Die Christivalaner bekamen von all dem nichts mit. Wie auch? Hohe Zäune und masssenhaft Ordner regelten ganz klar, was man sehen sollte und was nicht. Wie auf einer bunten, plüschigen Ponyhof-Koppel standen die jungen Gläubigen in einer heilen Blümchenwelt und registrierten gar nicht, dass in dieser Stadt nicht alle von ihrem Event restlos begeistert waren. Klar, die Stimmung war prima und es war richtig was los, aber mir drängte sich der Eindruck auf, dass dieses Christival viel weniger ein Glaubens-Festival war, als eine bombastische Marketing-Show. Was da an Symbolik und Merchandise-Artikeln unter's Volk gebracht wurde... Hammer! Und Schilder schleppten diese Menschen durch die Stadt. Seltsame Schilder! Krönender Abschluss war der Sonntag. Auf der Bürgerweide wurde zum großen Abschluss-Gottesdienst eingeladen. Und der war so groß, das ich (ganz ehrlich) ein bisschen verängstigt dort stand. Ich dachte mir: und nahm den hier: ... comment
lebensmitteldesigner,
Dienstag, 6. Mai 2008, 20:15
Endlich ist in Bremen wieder himmlische Ruhe
Danke für die tollen ehrlichen Bilder. Jetzt weiß ich auch, warum unsere hiesige Presse so "objektiv und seriös" über die Demo des Bündnis "Freiheit für Vielfalt.No Christival" berichtete.
Ich hoffe Du bist nicht total beseelt worden und weißt "Das ist nicht Bremen" Bremen war eher die Truppe die friedlichst auf dem Domshof waren und abgedrängt wie Terroristen und der Teufel. Nicht mal Flugblätter durften die verteilen. Schön, daß es noch gute Journalisten gibt Gruß aus Bremen ... link
kamil,
Dienstag, 6. Mai 2008, 20:24
Guter und vorallem ehrlicher Bericht.
Endlich sind die Heinis hier aber weg. Ich war es leid von jedem zweiten in der City angesprochen zu werden, ob ich ihn nicht umarmen möge oder ob ich nicht über Jesus reden wolle. Und das was man Mittwoch abend (30.04) am HBF abging, braucht auch kein Mensch. ... link ... comment
julica,
Donnerstag, 8. Mai 2008, 01:08
schade...
ich finde es schade, dass auch du nicht genau differenzieren konntest zwischen den Christival Besuchern und andern Leuten die versucht hatten ihre art von glauben weiter zu bringen.
und ich kann nur von mir sprechen und vielen anderen die ich kenne. es war nicht eine show, sondern es war wirklich glauben leben. Wir waren in der Gemeinschaft der Christen. Ich habe viel von dem daneben mitbekommen, aber warum soll ich dadurch verwirrt werden. ich war mit meinem gott zusammen, und brauchte mich nciht verängstigen lassen. und ich freue mcih wenn bremen so ist, wie es an diesem wochenende war, immerhin wäre unsere Gemeinschaft von einer tiefen Liebe geprägt. ... link ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2008.05.08, 01:08 status
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schade...
ich finde es schade, dass auch du nicht genau differenzieren... by julica (2008.05.08, 01:08) Jesus vs. freie Berichterstattung
Ein Wahnsinn! Ich laufe durch den Bremer Hauptbahnhof... by jonacito (2008.05.07, 01:11) Guter und vorallem ehrlicher...
Guter und vorallem ehrlicher Bericht. Endlich sind... by kamil (2008.05.06, 20:24) Endlich ist in Bremen...
Danke für die tollen ehrlichen Bilder. Jetzt weiß... by lebensmitteldesigner (2008.05.06, 20:15) |